Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Geowissenschaften /
Geographie - Regionalgeographie, Note: 1,0, Universität Passau, Sprache:
Deutsch, Abstract: Seit den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts erlebt das
brasilianische Amazonien, das größte zusammenhängende und in weiten
Teilen unerschlossene Regenwaldgebiet der Welt, eine Dynamik bisher
ungekannten Ausmaßes. Fernstraßenbau, kleinbäuerliche Agrarkolonisation,
die Expansion riesiger Rinderfarmen und die Ausbeutung der natürlichen
Rohstoffe kennzeichnen diesen Entwicklungsboom. Folgen sind zahlreiche
Interessen- und Landkonflikte, die Verdrängung der indigenen
Bevölkerung, ein hoher Grad der Verstädterung durch Verdrängung der
Kleinbauern und nicht zuletzt die zunehmende Zerstörung der "grünen
Lunge" der Welt. In der vorliegenden Arbeit wird der Gang der
Erschließung und die Entstehung der heutigen Agrarstruktur
nachvollzogen. Zu diesem Zweck wird zuerst die historische und aktuelle
Landnutzung beschrieben, wobei die Möglichkeiten und Konsequenzen der
Produkt- bzw. Produktionswahl im Vordergrund stehen. Es folgt eines
Untersuchung der Besiedelung, wobei es vor allem darum geht, die
verschiedenen sozialen und ökonomischen Strukturen der Region
darzustellen und historisch zu erklären. In diesem Rahmen wird das Thema
der Migration ständig zur Erklärung aufzugreifen sein. In einem letzten
Schritt werden Eigentumsverhältnisse sowie die unterschiedlichen
Betriebsgrößen dargestellt um zu versuchen die Entwicklung dieser anhand
der erarbeiteten Informationen zu erklären, sowie aktuelle Trends
herauszuarbeiten. Zur Interpretation und Erklärung der aktuellen
strukturellen Betriebsverhältnisse werden die Daten aus den aktuellen
Agrazensen des IBGE herangezogen. Innerhalb des Amazonasgebietes
variieren sowohl die ökologischen als auch die ökonomischen
Gegebenheiten sehr stark. Auf Grund der begrenzten Kapazität der Arbeit
und der unendlichen Mannigfaltigkeit des Amazonasgebietes sah ich mich
deshalb gezwungen, teilweise