Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Didaktik - Deutsch -
Deutsch als Zweitsprache, Note: 1,3, Freie Universität Berlin (Zentrum
für Lehrerbildung), Veranstaltung: Deutsch als Zweitsprache, Sprache:
Deutsch, Abstract: Der Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund im
Schul- und Vorschulalter nimmt seit Jahren zu, in den Stadtstaaten
betrifft dies mittlerweile beinahe ein Drittel aller Vorschulkinder
unter sechs Jahren. 2013 stammten in Berlin beispielsweise 30,5 Prozent
aller Vorschulkinder aus Einwandererfamilien, in denen nicht vorrangig
Deutsch gesprochen wurde; in Bremen betrug der Anteil dieser Kinder 29,6
Prozent. Die lawinenartige Masseneinwanderung seit 2015 dürfte diese
Situation nochmals verschärfen, allein im Land Berlin mussten 7.000
Kinder von Asylbewerbern in behelfsmäßig eingerichteten
Willkommensklassen unterrichtet werden, weil in Deutschland alle Kinder
der Schulpflicht unterliegen. Die Nachfrage nach speziellen
Unterrichtsformaten für Lerner mit Deutsch als Zweitsprache (DaZ) dürfte
in der Folge deutlich ansteigen. Gerade in den Geistes- und
Sozialwissenschaften sehen sich Lernende nichtdeutscher Erstsprache
besonderen Herausforderungen gegenüber, die mit dem spezifischen
Fachwortschatz der unterschiedlichen Themengebiete zusammenhängen.
Während in den Naturwissenschaften das Vokabular spiral-curricular - d.
h. stofflich wiederholend und aufbauend durch die gesamte
Schullaufbahn - vermittelt wird, weisen die Bildungsinhalte in den
Geschichts- und Politikwissenschaften eine eigenständige Terminologie
auf, die extrem abhängig von den rechtlichen, wirtschaftlichen und
sozialen Kontexten einer Zeitepoche oder eines Politikfeldes sind.
Daraus resultieren bei der Behandlung von Sachtexten
Verständnisschwierigkeiten oder Fehlleistungen, die Lehrkräften mitunter
nicht gleich auffallen und zur Überschätzung des Texterfassungsvermögens
von DaZ-Lernern verleiten können. Die nachfolgende Aufbereitung eines
Textes aus der Politischen Bildung zum