Fanny Lewald: Clementine In ihrem ersten Roman ergreift die Autorin das
Wort für die jüdische Emanzipation und setzt sich mit dem Thema
arrangierter Vernunftehen auseinander. Eine damals weit verbreitete
Praxis, der Fanny Lewald selber nur knapp entgehen konnte. Erstdruck
(anonym): Leipzig (F. A Brockhaus) 1843. Vollständige Neuausgabe mit
einer Biographie der Autorin. Herausgegeben von Karl-Maria Guth. Berlin
2015. Textgrundlage ist die Ausgabe: Fanny Lewald: Gesammelte Werke.
Neue revidierte Ausgabe, Band 8, Berlin: Verlag von Otto Janke, 1872.
Die Paginierung obiger Ausgabe wird in dieser Neuausgabe als Marginalie
zeilengenau mitgeführt. Umschlaggestaltung von Thomas Schultz-Overhage
unter Verwendung des Bildes: Arnold Böcklin, Der Künstler und seine Frau
(Ausschnitt), 1864. Gesetzt aus Minion Pro, 11 pt. Über die Autorin:
1811 in Königsberg in eine jüdische Kaufmannsfamilie geboren, wird Fanny
Lewald die höhere Bildung, nach der sie verlangt, verweigert. 1830 tritt
sie zum Protestantismus über und nimmt in den 1840er Jahren ihre
schriftstellerische Tätigkeit auf, veröffentlicht jedoch auf Wunsch
ihrer Familie ihr Werk anonym. Mit ihrem zweiten Roman Jenny gelingt ihr
1843 der Durchbruch und sie kann von den Honoraren selbstständig leben.
Sie setzt sich energisch für die Rechte der Frau ein und wird nach ihrer
Übersiedelung nach Berlin 1845 mit ihrem Salon zu einem geistigen
Mittelpunkt der Hauptstadt. 1889 stirbt Fanny Lewald in Dresden.