Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich BWL - Rechnungswesen,
Bilanzierung, Steuern, Note: 1,0, Hochschule Aschaffenburg,
Veranstaltung: Workshop Praxis der Wirtschaftsprüfung, Sprache: Deutsch,
Abstract: Mit dem Grünbuch der Europäischen Kommission vom Oktober 2010
wurde die Lawine über die viel diskutierte Problematik der
"Erwartungslücke" erneut losgetreten. Im Lichte der Finanzkrise kam die
Frage auf, ob die Rolle der Abschlussprüfer neu definiert werden müsse,
um zukünftige Finanzrisiken abzuschwächen. Hintergrund ist die
divergierende Erwartungshaltung der Interessengruppen eines geprüften
Abschlusses. Die Erteilung eines uneingeschränkten Testats wird von der
Öffentlichkeit häufig als vermeintliche Garantie für die finanzielle und
wirtschaftliche Gesundheit des Unternehmens und damit einhergehend als
Bescheinigung einer lückenlosen Prüfung angesehen. Umso größer ist daher
die Verwunderung, dass Unternehmen, denen ein korrekter Abschluss
testiert wurde, sich de facto in einer finanziellen Schieflage befinden
oder gar kurze Zeit später deren dolose Handlungen offenkundig werden.
Aus diesem Grund sollte der Frage nachgegangen werden, inwieweit die
öffentliche Wahrnehmung mit der vorgesehenen Ausrichtung der
gesetzlichen Jahresabschlussprüfung vereinbar ist. Die vorliegende
Arbeit beschäftigt sich mit der Ausrichtung der gesetzlichen
Jahresabschlussprüfung sowohl im Hinblick auf deren vorgesehene
Funktionen als auch auf den handelsrechtlich regulierten Umfang. Im
interessierenden Zusammenhang wird insbesondere untersucht, welchen
Leistungsauftrag der Gesetzgeber dem Jahresabschlussprüfer auferlegt und
an welcher Stelle dieser Auftrag seine Grenze findet. Anhand dieser
Kriterien wird eine Abgrenzung zur forensischen Unterschlagungsprüfung
vorgenommen. Hierbei ist es unerlässlich, auch relevante
berufsständische Verlautbarungen ins Kalkül zu ziehen um festzustellen,
inwieweit sich der Berufsstand der Wirtschaftsprüfer eigene Maßstäbe im
Hinblick auf die Au