Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Medien / Kommunikation -
Rundfunk und Unterhaltung, Note: 1,0, Freie Universität Berlin (Institut
für Publizistik und Kommunikationswissenschaft), Sprache: Deutsch,
Abstract: Weil und wenn also von manchen Parteivertretern heute wie
damals öffentlich mit der ordnungspolitischen Maxime "Im Zweifel für die
Freiheit" kokettiert wird (Nentwig 2013), stellt sich der
Kommunikationswissenschaft die berechtigte Frage, ob und inwieweit die
reale Umsetzung der Medienregulierung denn überhaupt dem vielfach
proklamierten Imperativ entspricht. Diese Frage zumindest in groben
Zügen zu beantworten, ist Anspruch dieser Hausarbeit, wobei aus
forschungspragmatischen und arbeitsökonomischen Erwägungen einige
Einschränkungen und Reduzierungen vorgenommen werden müssen. Die
zentrale Fragestellung lautet, ob von einem Siegeszug des normativen
Leitwerts der Freiheit in der Regulierung des deutschen Rundfunks
gesprochen werden kann, oder anders formuliert, ob die sektorale Tendenz
zu einem normativen Leitwert empirisch nachweisbar ist. Die Entscheidung
für die Begrenzung auf den Rundfunk (Radio und Fernsehen) wurde aufgrund
der besonderen politischen Relevanz und Stellung des Rundfunkwesens in
der Bundesrepublik Deutschland getroffen, dem seit seiner Genese im
Allgemeinen und angesichts der spezifisch deutschen Historie (va.
Instrumentalisierung durch nationalsozialistische Propaganda) im
Besonderen schon seit jeher besondere Aufmerksamkeit staatlicher
Regulierungsakteure zuteil wurde. Die Besonderheiten der ostdeutschen
Entwicklung wurden dabei gezielt ausgespart und ein Fokus auf den Status
Quo im vereinten Deutschland gelegt. Den analytischen Rahmen hierfür
bildet das Governance-Paradigma, dass die Strukturdimension des
Politischen (Polity) ausdrücklich in den Vordergrund rückt und auf der
Makroebene vor allem Akteurskonstellationen und Regulierungsstrukturen
in den Blick nimmt. Die Inhaltsdimension (Policy) und die
Prozessperspektive (Poli