Dieser Band widmet sich dem Phanomen Kontrafaktum in verschiedenen
Epochen und Kontexten. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Musik im
Mittelalter und in der Renaissance. Neben ubergreifenden Betrachtungen,
welche die Komplexitat und Vielschichtigkeit der unterschiedlichen
Phanomene der Kontrafaktur thematisieren, beleuchten mehrere Fallstudien
spezifische Aspekte des contrafactio. Ziel ist, eine erneute kritische
Reflexion des vielschichtigen Themas anzustossen. Es geht um Fragen nach
der Bedeutung, der Zielsetzung und der Wirkung von Neutextierungen in
der einstimmigen sowie polyphonen Musik. Die Beitrage berucksichtigen
sowohl die mundliche Tradition als auch die kompositorische Praxis und
gehen interdisziplinar an das Thema heran.