Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Amerikanistik -
Sonstiges, Note: 2,25, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut
für Anglistik u. Amerikanistik), Veranstaltung: Hauptseminar Short Cuts,
Sprache: Deutsch, Abstract: Der 1993 in den USA erstaufgeführte Film
Short Cuts von Robert Altman basiert auf neun Kurzgeschichten und einem
Gedicht des 1988 verstorbenen Schriftstellers Raymond Carver. Altman
hatte Carvers Kurzgeschichten gewählt, weil ihn "human behavior, filled
with all its mystery and inspiration"1 schon immer fasziniert hatte und
er der Meinung war, dass Raymond Carver es verstanden hatte, den
normalen Irrsinn des Lebens in seinen Erzählungen einzufangen. ("[to]
capture the wonderful idiosyncrasies of human behavior, the
idiosyncrasies that exist amid the randomness of life's experience".)2.
Um aus den Kurzgeschichten einen Film zu machen, kontaktierte Robert
Altman Tess Gallagher, die Witwe des verstorbenen Schriftstellers, und
fragte sie, ob sie mit seinem Projekt einverstanden sei. Nach ihrer
Zustimmung lud Altman sie ein, sich aktiv an der Entstehung des
Drehbuchs zu beteiligen. Auch während der Entstehungsphase des Filmes
blieb er in ständigen Kontakt mit ihr. In dem Vorwort Altmans zu dem
Buch Short Cuts, indem die im Film verarbeiteten Kurzgeschichten
erstmalig zusammengestellt wurden, bezeichnete er sie als einen "real
contributer to the film."3 Robert Altman betrachtete die Kurzgeschichten
nicht als Filmscript, sondern als "foundation"4 seines Filmes. Aus
diesem Grund gab er seinen 22 Darstellern nicht nur das Filmscript zum
lesen, sondern auch die neun Kurzgeschichten und das Gedicht und
forderte sie auf, sich intensiv mit dem Carverprotagonisten zu
beschäftigen und sich auf die Erzählwelt Carvers einzulassen, um dann
aktiv zur Gestaltung des Filmes beizutragen. Tess Gallagher verglich
später die Entstehung des Filmes mit der Metapher eines Sauerteigs. "He
[Robert Altman] was using the stories as a kind of sourdough, a
starter, li