Die komplexe Thematik neuer Formen der Arbeitsorganisation besitzt
mehrere unter- schiedliche Dimensionen. Im Hinblick auf ihre
gesellschafts- und tarifpolitische Di- mension können neue Formen der
Arbeitsorganisation als sichtbares Zeichen für die Bemühungen um mehr
Humanisierung im Arbeitsleben angesehen werden, wobei die Tarifparteien
naturgemäß unterschiedliche Beweggründe für die Einführung und das
Betreiben von mitarbeiterorientierten Strukturen ins Feld führen.
Aufgrund der wissenschaftlichen Begleitforschung im Rahmen des Programms
zur Humanisierung des Arbeitslebens (HdA) wurden schwerpunktmäßig für
die Teileferti- gung und Montage sogenannte Handlungsanleitungen zur
Lösung unterschiedlich- ster Probleme und Fragestellungen, getrennt nach
einzelnen Fachdisziplinen wie In- genieurwissenschaften,
Arbeitspädagogik, Arbeitspsychologie und Ergonomie, ent- wickelt. Diese
"isolierte Betrachtungsweise" spiegelt sich auch bei der Ergebnisdar-
stellung zur Planung der Materialbereitstellung in der Montage wider.
Technikpla- nung und mitarbeiterorientierte Fragestellungen wurden
bisher getrennt betrachtet und ausgeführt, wobei bisher eine starke
Technikzentrierung im Planungsablauf fest- zustellen ist. Hier wird nun
der Versuch gemacht, sowohl technisch-wirtschaftliche als auch mitar-
beiterorientierte Fragestellungen in Form eines Leitfadens für die
Planung der Mate- rialbereitstellung bei reduzierter Arbeitsteilung und
erweitertem Handlungsspielraum in der Montage darzustellen.