Die europäische Flughafenbranche befindet sich gegenwärtig in einem
tiefgreifenden Strukturwandel. Veränderte regulatorische,
gesellschaftliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen im weltweiten
Luftverkehr stellen auch deutsche Flughäfen vor neue Herausforderungen.
Sinkende oder stagnierende Umsätze, steigende Personalkosten und
erhöhter Investitionsbedarf zwingen die Airports auf den Wandel zu
reagieren. So finden sich derzeit verstärkt sowohl an internationalen
als auch an deutschen Flughäfen zahlreiche Großbaustellen. Diese
Bauvorhaben dienen in der Mehrzahl der Fälle nicht der reinen
Abfertigung von Passagieren, vielmehr expandieren führende Flughäfen im
so genannten Non-Aviation-Bereich zum "Shopping-Paradies" für
Passagiere. In den letzten Jahren hat der Ausbau des
Non-Aviation-Bereichs im Flughafenmanagement deutlich an Bedeutung
gewonnen. Bis zu 60 Prozent des Gesamtumsatzes erwirtschaften einige
europäische Flughäfen bereits abseits des reinen Flugbetriebs. Neben der
primären Bedeutung als Verkehrsknotenpunkt haben Flughäfen heute eine
Zusatzfunktion: als Ziel von Freizeitaktivitäten und als Einkaufsstätte.
Die Betreibergesellschaften haben erkannt, dass sie neben Start- und
Landeentgelten neue Einnahmen erzielen können. Der kommerzielle
Flughafen löst das traditionelle (staatlich betriebene) Geschäftsmodell
zunehmend ab. Airports bieten mittlerweile Konsumwelten mit
Ausstellungen, Events, Volksfesten, Konzerten, Kinos und Golfplätzen an.
Werktags werden Tagungen und Konferenzen ausgerichtet.